Zeittafel - Eisenbahn Riesa- Nossen
1875: am 12. April erhält die Leipzig-Dresdner Eisenbahn – Compagnie die Konzession zum Bau und Betrieb der Strecke.
1877: am 5. April wird die Bahnlinie Riesa- Lommatzsch dem Verkehr übergeben; Alle Bahndämme und Brücken- Widerlager sind für einen späteren zweigleisigen Ausbau vorbereitet. [1] [4]
1880: am 15. Oktober wird die Strecke Lommatzsch- Nossen feierlich eröffnet. Dieser Abschnitt ist nur als eingleisige Nebenbahn ausgeführt. [1] [4]
1881: am 11. Und 12. September findet in Lommatzsch eine landwirtschaftliche Ausstellung statt. „welche eine so gewaltige Menschenmenge hierher brachte…. Trotz der Extrazüge war die Eisenbahn kaum im Stande alle Passagiere zu befördern… [1]
1891: Die königlich sächsische Staatseisenbahn nimmt in Riesa ihren bis dahin größten Ringlokschuppen für 26 Lokomotiven in Betrieb. [4]
1909: am 01. Oktober erfolgt die feierliche Eröffnung der Kleinbahnstrecke Wilsdruff (Garsebach) - Löthain (750 mm Spurweite);
am 30. November verkehrte dann ein Festzug von Löthain nach Lommatzsch [2]
1911: am 25. November wird die Kleinbahnstrecke Lommatzsch- Döbeln mit einem Sonderzug feierlich eröffnet. Diese Strecke verband die Schmalspunetze von Mügeln und Wilsdruff . [3]
1913: am 31. Oktober landet das Luftschiff „Sachsen“ in Lommatzsch. Ein Großteil der Besucher reiste mit der Bahn an. [4],[5]
1920: mit Wirkung vom 1. April gingen die bisher ländereigenen Eisenbahnen in das Eigentum des Reiches über. Am 11. Oktober 1924 übertrug man das Betriebsrecht an die Deutsche Reichsbahn- Gesellschaft (DRG). Dadurch kommen in den Folgejahren auch preußische Lokomotiven auf die Strecke. [4]
1921: am 01.Juli wird das BW Nossen als eigenständige Dienststelle gegründet. [6]
1924: Strukturveränderungen im Bereich Bahnanlagen, die Bahnmeisterei Ziegenhain wird aufgelöst. [6]
1931: ab 25. August – erstmalig belegter Nachweis einer BR 38 2-3 (38 219-ehemalige sächsische XII H 2- Spitzname „Rollwagen“) im BW Nossen. Diese Lokomotiven dominierten den Personenzugverkehr auf unserer Strecke in den folgenden Jahrzehnten. [6]
1934: Probeweiser Einsatz von Verbrennungstriebwagen auf unserer Strecke, welcher aber wegen Kraftstoffmangel nur kurzzeitig war. [4]
1935: Auch in Lommatzsch wird das Jubiläum „100 Jahre Eisenbahn“ mit Festschmuck an den Bahngebäuden und nachgebauten Eisenbahn- Fahrzeugen zünftig gefeiert. [4]
1941: Das BW Nossen erhält erstmals Neubaulokomotiven der Baureihe 50, welche aber ab 1943 durch neugebaute Kriegslokomotiven der Baureihe 52 abgelöst wurden. [6]
1945: am 29. Mai waren in Riesa die Gleise wieder so befahrbar, dass bei Bedarf auch Züge in Richtung Nossen fahren konnten. [4]
am 16. August explodieren Waggons der Kleinbahn auf der Straße „Am Bahnhof“ in Lommatzsch, welche zum Abtransport gesammelter Munition dienten. [7]
1950: am 01. Juli weist das BW Riesa 17 Loks der Baureihe 58 (G 12) im Bestand aus. [8] Im BW Nossen ist die Lok 58 1206 ab 30.06. 50 im Bestand. [6] Diese Loks dominierten den Güterzugverkehr auf dieser Strecke in den Folgejahren.
1951: am 07. Oktober wird der Haltepunkt Oberstößwitz feierlich eröffnet. [4]
1955: Angliederung der Bm Lommatzsch an die Bm Nossen. [6]
1965: am 29. Mai wird der Personenverkehr zwischen Döbeln Hauptbahnhof und Gärtitz eingestellt. [3] Darau folgt am 31. Mai 1969 die Einstellung des Verkehrs zwischen Gärtitz und Kleinmockritz.
1970: am 03. Januar wird die Teilstrecke Kleinmockritz- Mertitz- Gabelstelle eingestellt. [3] Ende des Jahres werden die letzten Loks der Baureihe 58 des BW Nossen z- gestellt, bzw. an andere BW abgegeben. [6] Die 58 261 gehört zum Bestand des Eisenbahnmuseums Chemnitz- Hilbersdorf.
1971: am 01.12. wird mit der 38 208 der letzte „Rollwagen“ des BW Nossen Z- gestellt. [6] Die letzte erhaltene Lok dieser Baureihe (38 205) befindet sich im Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz- Hilbersdorf.
1980: das Jubiläum 100 Jahre Eisenbahn Lommatzsch- Nossen wird mit vielen Veranstaltungen sowie Sonderzugfahrten gefeiert.
1998: am 23. Mai verkehrt der letzte Personenzug von Riesa nach Nossen. [4]
1999: am 05. November verkehrt der letzte Güterzug von Prausitz nach Riesa als Leerwagen- Ganzzug. [4]
2000: ab 29. November kam es zur vorübergehenden Aktivierung des Streckenabschnittes bis Starbach für Getreidezüge der Fa. Horsch. Seit 11. Dezember dieses Jahres ist die Bahnstrecke bei km 1,16 in Riesa unterbrochen. Grund war der Neubau der B 169. [4]
2008: am 18. August wird die Nossen- Riesaer Eisenbahn- Compagnie gegründet.
2009: im Herbst beginnt der Abbruch der Brücke Glastechnik in Lommatzsch, nachdem die Entscheidung für einen Neubau erfolgte.
2014: am 01. Juli fährt ein erster Ganzzug vom Getreidelager Starbach nach Nossen. Weitere Züge folgen.
2015: die Arbeiten zur Streckenertüchtigung werden im Herbst voraussichtlich den Bahnhof Ziegenhain erreichen.
Quellen:
[1] Chronik der Stadt Lommatzsch, Dr. Louis Zahn, 1895
[2] Die Schmalspurbahn Lommatzsch- Löthain, W. Wagner, P. Wunderwald, 1997
[3] Die Schmalspurbahn Lommatzsch- Döbeln, W. Wagner, H. Scholz, P. Wunderwald, 2001
[4] Die Bahnlinie Riesa- Nossen, P. Wunderwald, R. Scheffler, 2004
[5] Heimatfest Lommatzsch 1936, Festschrift
[6] Die Eisenbahn um Nossen zur Dampflokzeit, P. Schulz, 1988
[7] Bericht von Herrn Horst Schmidt in „Zeitensprünge- Jugendprojekt der Lommatzscher Konfirmanden“,
[8] Stars der Schiene, Baureihe 58, G. Dambacher, 2003